Mittwoch, 15. September 2010

Blue Mountains








Montag waren wir dann endlich auf einer geführten Tagestour in den Blue Mountains, was uns mehrfach ans Herz gelegt worden war. Zu recht! Das war echt toll.
Die Blue Mountains liegen ca. 70km Richtung Landesinnere und bestehen eigentlich nur aus schroffen Klippen und bewaldeten Schluchten. Dort wohnen jede Menge Tiere, von denen wir die allermeisten nicht zu Gesicht bekommen gaben. Wir haben versucht Känguruhs zu finden, sie waren allerdings grad nicht in Straßennähe, leider. Kommt wohl auch nicht so oft vor, aber nen Versuch wars wert. Dann sind wir an einem der vielen Wasserfälle in ein tiefes Tal heruntergeklettert, auf sehr steilen Stufen und sehr schmalen Wegen, immer an der Felswand entlang. Unser Führer ist dort aufgewachsen, hat etwas Aborigine-Blut (sagt er zumindest), und konnte uns viel zeigen und erklären. Er hat uns außerdem erzählt, dass die Blue Mountains für Aborigines heiliges Land sind und wir mit diesem Wissen durch den Wald laufen und das würdigen sollen. Der Wald war übrigens Regenwald, nicht die feuchtheiße Sorte, aber trotzdem hat es häufig mal von diversen Wasserfällen und Klippen getropft. Dies ist übrigens die Heimat von giftigen Schlangen und der giftigsten Spinne der Welt, der Sydney Funnel Spider. Wenn man nach 40 min kein Gegengift bekommt, ist ihr Biss tödlich. Das haben wir übrigens erst erfahren, als wir da waren… Aber offenbar bestand kein großer Grund zur Sorge, denn erstens sind diese Spinnen ungefähr Vogelspinnengroß, so dass sie nicht mal eben unbemerkt in Klamotten krabbeln können, und ganz davon abgesehen verstecken sie sich immer in Felsspalten und beißen nur, wenn man sie extra sucht, findet, und ärgert. Das alles haben wir vermieden und damit auch nur 2 Ameisen zu Gesicht bekommen, sowie einen ganzen Schwarm an Kakadus und hin und wieder ein paar Papageien, die leider äußerst fotoscheu waren. Und auch von Schlangen sah man überhaupt nichts, und offenbar gilt für sie das gleiche wie für die versteckten Spinnen.
Ansonsten haben wir noch 3 Weltrekorde gesehen: Die gefährlichste Achterbahn der Welt (die nach mehreren Jahren Bauzeit und vielen Millionen Dollar immer noch so unsicher ist, dass niemand damit fahren darf und auch noch nie ein Mensch drin saß), die angeblich langweiligste Gondelfahrt (was nicht stimmen kann, da die Aussicht super sein muss), und der steilste Zug, mit dem wir tatsächlich aus einem wiederum sehr tiefen Tal rauf gefahren sind. Dieser Zug war an 3 Seiten vergittert aber sonst offen, war also mehr wie eine Kirmesbahn. Die Sitze waren so, dass man fast auf dem Rücken lag bei der Anfahrt, dann sind wir rückwärts den Hang hoch, und hatten fast Angst, nach vorne rauszufallen. Die Steigung war über 50%, wenn ich das richtig verstanden habe. Nichts für Leute mit Höhenangst. Aber sehr cool. Dieser Ausflug war auch jeden Fall ein Ereignis, auch wenn ich fast gestorben bin, als ich diese ganzen steilen großen Treppenstufen aus dem ersten Tal wieder selber raufklettern musste. Am liebsten wäre ich noch ein paar Stunden geblieben, denn dieser Wald war wirklich wunderschön und beeindruckend.
Auf der Rückfahrt haben wir noch kurz am Olympiastadium von Sydney angehalten, es sah aber nicht besonders spannend aus. Heute hingegen sind die Olympischen Spiele hier genau 10 Jahre her, deswegen finden dort ein paar Aktionen statt und das Feuer wird wieder angezündet.

1 Kommentar:

  1. Das erinnert mich irgendwie sehr an die endlosen Schluchten in den USA - Ithaca hatte davon ja einige zu bieten!
    Zum Glück war bei uns von wilden Giftspinnen und -schlangen nie die Rede... :-S

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