Donnerstag, 27. Januar 2011

Australia Day!






Gestern war Australia Day! 1788 kam die "First Fleet" in Australien an. Es handelt sich um einen Feiertag (Nationalfeiertag genau genommen), der in ganz Australien gefeiert wird (mit Ausnahme der Aborigines vielleicht, bei denen der Tag Invasionday oder Survivalday heißt). In Brisbane war auch ein großes Programm aufgefahren, mit kostenlosen Livekonzerten und Feuerwerk, aber wir waren gar nicht da!

Wir waren nämlich auf North Stradbroke Island, auch "Straddie" genannt. Es handelt sich um eine der 365 Inseln in der Moreton Bay, also direkt vor Brisbanes Küste. Straddie ist die zweitgrößte Sandinseln der Welt (nach Fraser Island, wer sich erinnert) und ist dort, wo sie nicht sandig oder sumpfig ist, mit subtropischem Wald bewachsen. Dort wohnen jede Menge Grillen, die einen Lärm verursachen, mit dem man als Europäer niemals rechen würde. Mann, war das laut!

Letztendlich ist es gar nicht weit weg von hier. Die Fähre fährt ab Cleveland, das liegt ca. 30 km westlich von Brisbanes Stadtzentrum (= eine Stunde Bummelzug), und die Fähre braucht je nach Schifftyp zwischen 30-45 Minuten für eine Überfahrt. Und weil wir ja so unglaublich sportlich sind, haben wir uns unsere Fahrräder unter den Arm geklemmt und sind dann auf Straddie vom Hafen in Dunwich, an der Abzweigung zu Amity Point vorbei, direkt nach Point Lookout geradelt. Es war einiges los auf der Insel, aber unterwegs im Wald hat man davon nicht viel mitgekriegt, denn alle anderen waren mit Auto oder Bus unterwegs. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir genau 2 andere Radfahrer gesehen, die zählen aber nicht, weil es Rennradfahrer waren.

Der Ort Point Lookout ist ein bisschen dezentral, aber dort haben wir uns dann an den Strand unter ein paar Palmen gehauen. Ja, es war genau die Sorte paradiesischer Strand, wie man das im Januar in Deutschland nicht wissen will ;-)
Naja, fast zumindest. Aber das Meer war supergeil, hohe Wellen, sehr angenehme Temperaturen, türkis, und es war sehr sonnig und total heiß.

In der Nähe des Strandes gibt es einen Wanderweg mit toller Aussicht, den wir aber auf unseren nächsten Besuch verschoben haben, denn die 21 km zwischen Hafen und Point Lookout ziehen sich ganz schön hin, wenn man sie mit dem Fahrrad zurücklegt, denn der Weg ist ziemlich hügelig (wenn auch längst nicht so schlimm wie er hätte sein können), und bei der Hitze ist es echt anstrengend, in der prallen Sonne Hügel hoch zu fahren. Und man hat ja schließlich eine Fähre zu erwischen!
Es war auf jeden Fall sehr schön, und ein langer Ausflug. Und am Ende waren wir so kaputt, dass wir keine Lust und Energie mehr hatten, noch in Brisbane selbst zu gucken, was da noch so abging. Macht aber nichts. Insgesamt sind wir jedenfalls über 50 km Fahrrad gefahren gestern. Ganz schön ordentlich, gell?

PS: Zweimal mit 30er Sonnencreme eincremen heißt noch lange nicht, dass man dann keinen Sonnenbrand mehr kriegen kann...


Übrigens, der Baum auf dem Foto steht in Cleveland und ist Queenslands ältester Banyan Baum, der gehört zu den Feigenbäumen (so wie Ficus).

Montag, 24. Januar 2011

Soooooooooooooonne! :-)





















Hi Guys,

wieder mal gibt es nichts Neues zu erzählen, zumindest nichts, was unbedingt einen Blogeintrag erfordern würde... aber da ich ja ständig zu hören kriege, ich soll wieder updaten, bekommt ihr hiermit die volle Dröhnung aus den Roma Street Parklands, wo wir am Sonntag, also gestern, waren. Mit Mütze und gut eingeschmiert mit 30er-Sonnencreme, denn es war supergutes Wetter! Und auch heute, und die ganzen nächsten Tage, scheint wieder die Sonne! Voll krass. Warum nicht gleich so?!

Dieser Park war jedenfalls bis vor einigen Jahren Güterbahnhofsgelände, wenn ich das richtig verstanden habe, und ist jetzt ein sehr schöner Park (eigentlich botanischer Garten), mit jeder Menge Blumen, Eidechsen und Spinnen. Oh ja. Ich glaube wir haben nirgendwo innerhalb von so kurzer Zeit so viele Spinnen gesehen. Sie spinnen ihre Riesenetze gerne quer über den Weg, aber glücklicherweise sind die Spinnen ja sehr groß, so dass man sie in der Regel gut sieht, und meistens liegen die Netze auch über Kopfhöhe. Oder die tieferen sind schon von anderen Besuchern mitgenommen worden, wer weiß? ;-)
Die auffallend blaue Blüte ist übrigens angemalt.
Das Gebäude irgendwo auf den Fotos ist übrigens das älteste noch stehende in Queensland, es handelte sich ursprünglich um eine Windmühle, die von den Häftlingen hier im Straflager gebaut worden und 1828 fertig gestellt worden ist. Ich muss sagen, es fällt mir immer etwas schwer, solche "altehrwürdigen" Gebäude zu bestaunen, wenn das eigene Elternhaus fast genauso alt ist... wenn auch nicht von Sträflingen gebaut.


Übrigens habe ich die Personal Training Session am Donnerstag überlebt. Aber danach war ich echt fertig, und ich habe einen so derben Muskelkater wie lange nicht mehr gehabt. Gestern hat meine Trainerin angerufen und gefragt wie es mir geht - nett, oder?

Heute war ich kurz in der Stadt, um mir endlich einen Kalender für 2011 zu besorgen (erstaunlich was man alles verpennt, wenn man nicht arbeiten geht), und habe festgestellt, dass im Surferklamottenladen so eine Art Sommerschlussverkauf läuft. Ich hab nachgeguckt und tatsächlich war die Bade-Shorts, mit der ich schon seit Monaten liebäugle, heruntergesetzt (von viel zu teuer auf kaufbar)! Hurra! Leider musste ich feststellen, dass ich die australischen Kleidergrößen immer noch nicht richtig einschätzen kann, und so kam es, dass ich dann ziemlich frustriert wieder nach Hause gefahren bin. Obwohl ich einen ganz netten Kalender gefunden habe. Und so tolles Wetter war.

Letzten Montag ist der Spieleabend ausgefallen, weil die Uni wohl überschwemmt war, diese Woche findet er aber statt. Also werde ich heute abend wohl herausfinden, ob der Weg zur Uni wieder passierbar ist. Ich denke aber schon, das Wasser sollte mittlerweilwe wieder stark zurückgegangen sein. Ansonsten haben wir ja mittlerweile auch eine vernünftige Stadtkarte.


So, mehr ist nicht wirklich passiert. Wie immer habe ich ein paar Absagen von Bewerbungen bekommen. Ansonsten muss ich noch das Wort des (Sams)Tages verkünden: Blueberrification.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Nearmap









Guten Tach zusammen!

- - Diese Bilder haben nichts Aktuelles an sich, vielmehr haben wir sie neulich vom Mount Coot-tha aufgenommen (ihr erinnert euch, die furchtbare Berghoch-Strecke), und mir ist neulich aufgefallen, dass ich sie aus mir unerfindlichen Gründen gar nicht online gestellt habe! Hier also nachträglich. Zu aktuelleren Brisbane-Ansichten siehe unten... - -

Zwar gibts nichts akut Interessantes zu berichten, aber durch den Spiegel Online Bericht gestern hab ich eine sehr interessante Seite gefunden, von Nearmap (http://www.nearmap.com/?ll=-27.502181,153.031998&z=12&t=k&nmd=20110113&source=embed). Wenn ihr auf die Seite geht, seht ihr ähnlich wie bei Google Earth ein Foto von Brisbane - mit dem Unterschied, dass die Auflösung sehr gut ist, und das Aufnahmedatum von letzter Woche, während der Überschwemmung. Die City ist in der linken der beiden "v"-Schleifen des Flusses, kurz bevor die Flussfarbe von braun zu grau wird. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ist die Southbank, mit den ganzen kulturellen Einrichtungen, Riesenrad und Stadtstrand. Nördlich von der City sieht man ein großes Parkgebiet, und wir wohnen 2 Straßen nordwestlich von dem grünen Oval links davon, in der Straße mit den roten Querstreifen. 51 Gibb Street.
Auf diese Karte kann man sehr gut sehen, welche Gebiete überschwemmt worden sind, und teilweise sieht es ja echt böse aus...
Außerdem kann so weit herauszoomen, dass man eine Weltkarte sieht, und kann dann zwischen den Monaten des Jahres 2004 hin und her springen und dabei beobachten, wie Russland und Skandinavien eingeschneit werden und wie sich der Grüngürtel über Afrika ausdehnt - und wieder verdorrt. Australien ist im August am grünsten.

Ich habe gleich meine erste Personal Training Session im Fitnesscentre, sogar kostenlos. Meine Trainerin ist sich sicher, dass es mir gefallen wird, ich stehe dem sehr skeptisch gegenüber. Aber es ist nur eine halbe Stunde, und ich werde später berichten wie es war.


Ansonsten: Der Typ vom Callcenter hat sich gar nicht mehr gemeldet. Blöder Kerl. Er hat sowohl meine Handynummer als auch Emailadresse. Aber er fand wohl, keine Antwort ist auch eine Antwort.


Wie sieht es denn wettertechnisch bei euch aus? GMX behauptete gestern oder so, dass jetzt wieder Schneechaos Einzug hält. Das hoffe ich zwar nicht für euch, aber evtl. muss man sich langsam dran gewöhnen, dass die Jahreszeiten, wie Birge neulich so schön schrieb, in Zukunft wohl "ausdrücklicher" sein werden als gewohnt. Natürlich hoffe ich trotzdem, dass das nicht bedeutet, dass deutsche Sommer demnächst wie dieser Sommer hier ablaufen, aber Regenzeit ist ja kein ausdrücklicher Sommer, zum Glück - zumindest nicht in Europa. ;-)

Montag, 17. Januar 2011

Das Wasser geht zurück
















... und uns gehts immernoch gut! :-)

Der Wasserspiegel ist wohl immernoch höher als sonst, aber das meiste Wasser befindet sich jetzt wieder im Flussbett und nicht mehr auf den Straßen. Neulich, am Donnerstag, war ich nochmal unterwegs und hab ein paar Fotos gemacht. Eigentlich war das ja der Tag, wo es früh morgens den Höchststand gegeben hat, aber das Wasser war nachmittags niedriger als am Vortag. Das heißt also, die Fotos hier sind nicht mehr aktuell und von letzter Woche.
Vorgestern sind wir nochmal durch ein paar andere Gegenden gefahren und konnten da mehr Schaden sehen, natürlich vor allem an den Häusern, die direkt am Flussufer stehen, denen stand das Wasser auf jeden Fall im Wohnzimmer, und dort liegen überall Schuttberge herum. Auch viele Firmen, Fabriken und Maschinenhallen standen unter Wasser, von Kellern und Tiefgaragen gar nicht erst zu reden. Auch die andere Uni, University of Queensland, die in einer Flussschleife liegt, ist vom Hochwasser betroffen und deswegen noch ein paar Tage geschlossen, so dass dort heute leider kein Spieletag stattfindet.
Die Bilder der Innenstadt, die ihr hier sehen könnt, zeigen deutlich, dass das Wasser nicht direkt vom Fluss aus in den CBD (Central Business District = Innenstadt) geflossen ist, sondern viel mehr aus den Gullis und Abflüssen herauskam. In der Stadt sah es nicht besonders schlimm aus, aber man sieht auf dem einen Foto, wie hoch das Wasser im Abfluss steht (ein paar cm tiefer als die Straßenoberfläche nämlich), und überall waren Leute damit zugange, dreckiges Wasser aus ihren Untergeschossen zu pumpen.
An der Southbank befindet sich das Cultural Centre mit jeder Menge Museen, Gallerien, Kunst und Bibliothek. Wie schlimm da das Hochwasser gewütet hat weiß ich nicht, aber es hat hoffentlich keine Exponate beschädigt. Das Riesenrad stand knietief im Wasser, aber ich vermute, dass das nicht besonders schlimm fürs Riesenrad war. Und auf einem Foto im Spiegel Online sieht der Stadtstrand unversehrt aus. (Liegt etwas höher als der Fluss). Der ganze Bereich ist aber immernoch abgesperrt.

Der Käfer hat auf meinem Rückweg auf dem Rücken auf dem Fahrradweg gelegen und weil er so schön langsam war, hatte ich die Gelegenheit, ihn nach dem Umdrehen noch schön zu fotografieren. Er ist sehr groß wie man hoffentlich sieht, aber sympatisch langsam. Oder er hat sich beim Unfallen den Kopf gestoßen...

Die Fotos von den leeren Regalen enthalten weder Gemüse noch Obst noch Brot und sind im lokalen Supermarkt geschossen worden. Milch und Eier waren auch leer, aber tatsächlich waren wir letztens offenbar zur richtigen Zeit einkaufen, denn wir haben tatsächlich Brot, Eier und Bananen erhascht. Gemüse gibts allerdings nicht, nur eine einsame Kiste Petersilienwurzel ist dazugekommen. Mal schauen, was der Supermarkt gleich hergibt. Aber bis jetzt sind wir problemlos über die Runden gekommen.

Übrigens haben wir seit Beginn der Flut in Brisbane eine Schönwetterphase! Echt ironisch. Besonders heute ist es sonnig und sehr warm. Aber wie es scheint wird in den nächsten Tagen wieder Regen runterkommen. Der wäscht dann vielleicht ein bisschen von dem ganzen Staub wieder weg...


And now to something completely different:
Ich hatte am Samstag Vormittag doch noch mein Vorstellungsgespräch! Es ist eigentlich ganz gut gelaufen, aber es stellte sich heraus, dass der Knilch für seine 6 offenen Stellen von den 300 Bewerbern ungefähr die Hälfte zu Interviews eingeladen hat. Heute wollte er anrufen und sagen wie es aussieht, aber jetzt ist fast 17 Uhr und ich hab noch nichts gehört :-(

Mittwoch, 12. Januar 2011

Es geht uns gut














Brisbane steht jetzt tatsächlich teilweise unter Wasser. Wir waren heute mittag unterwegs, um uns das Geschehen mal aus der Nähe anzugucken. Die schlimm betroffenen Gebiete haben wir nicht gesehen, wir sind nicht besonders weit gefahren, aber tatsächlich ist der Fluss um einiges voller und viel schneller und dreckiger als normalerweise. So schlimm, wie Spiegel Online die Situation beschreibt, ist es allerdings nicht. Dort steht: "Der Brisbane River rast nach den verheerenden Regenfällen im Hinterland mit tödlicher Geschwindigkeit durch sein Flussbett...". In Wirklichkeit fließt er so schnell wie langsame Fahrradfahrer, wir haben den Test gemacht. Die tödlichen Geschwindigkeiten sind in Toowoomba aufgetreten (und da war es nicht der Fluss), aber hier zum Glück nicht. Auch wird hier nicht zur "Flucht" aufgerufen, sondern zur Evakuierung. Ist vielleicht ähnlich, aber Flucht klingt so panisch, und Grund zur Panik gab es hier so weit ich weiß nicht.
Ironischerweise war heute den ganzen Tag schönes Wetter, und so konnten Kalle und ich endlich mal wieder Sonne tanken, als wir mit der Kamera unterwegs waren. Da Brisbane so hügelig ist, sind auf unserem Weg immer nur Teilstrecken von Straßen überflutet gewesen. Es gibt allerdings auch Stadtteile, die relativ flach sind, und die haben jetzt natürlich die größten Schwierigkeiten.
Es war wirklich ein komisches Gefühl. Die Sonne knallt vom Himmel, es sind kaum Autos unterwegs, dafür aber halbnackte Menschen, die sich die Wassermassen angucken und Fotos machen. Wer nicht seine Möbel durch die Gegend tragen muss hat auch Zeit dazu, denn es ist fast alles geschlossen, ich hab nur Supermärkte, Tankstellen und Kiosks offen gesehen. Auch unser Fitnesscenter ist zu, dabei droht unserem Viertel gar keine Gefahr. Es herrschte jedenfalls eine seltsame Atmosphäre der sonnigen, entspannten Ruhe, ohne den ganzen hektischen Verkehr. Sie wurde nur durch die Sirenen der Geschäfte und Fabriken unterbrochen, die alle paar Grundstücke geheult haben, als ob nicht jedem bewusst wäre, dass der Keller oder auch das Erdgeschoss in einer braunen Brühe versunken sind. Das fand ich übrigens erstaunlich, denn es wurde gesagt, dass in den überschwemmten Gebieten aus Sicherheitsgründen der Strom abgestellt werden sollte, aber das war er zumindest da wo wir waren wohl nicht.

Auf dem Fluss schwimmt natürlich allerlei Zeug rum. Neben einem versunkenen Fischrestaurant (was wirklich direkt am Fluss stand) ist ein Stuhl abgetrieben. Eine Tonne und ein Strohballen sind an uns vorbeigekommen, sowie eine größere Planke mit zwei Bänken drauf. Auf dem Foto sieht es aus als würde das Wasser die Bänke umspülen, aber sie treiben fröhlich den Fluss stromabwärts.
Die Straße, von der wir die Bänke treiben gesehen haben, war heute mittag teilweise nur 10 cm über Flussniveau und wird heute nacht, wenn um 4 Uhr der Höchststand erwartet wird (ca 5,5 m), garantiert überflutet sein. Wir konnten schon das Wasser aus den Gullis nach oben sprudeln sehen, und auf dieser Straße kamen aus einem randvollen Abfluss jede Menge Kakerlaken und anderes Getier panisch herausgekrabbelt, es sah aus wie auf einem Ameisenhaufen. Der grade geflutet wird...
Hubschrauber kreisen über der Stadt, der Busverkehr sollte seit Stunden eingestellt sein, und unser Supermarkt ist ziemlich leergekauft. Gemüse, Brot, Eier, Wasser, Milch gibts nicht mehr, und auch der Rest ist stark dezimiert. Im Moment sind wir aber gut versorgt.

Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass im Stadtgebiet bis zu 20 000 Häuser und Geschäfte unter Wasser stehen und teilweise auch bis zum Dach, während man in seiner Wohnung sitzt oder zum Supermarkt fährt und alles wie immer aussieht. Wenn man die Bilder im Fermsehen sieht kann man gar nicht glauben, dass das nur 2 km entfernt sein soll. Im Fernsehen hatten sie heute auch einen Professor, der das verantwortliche Wetterphänomen La Nina erklärt hat. Das tritt etwas alle drei bis 7 Jahre einmal auf, ist also gar nicht so ungewöhnlich. Problematisch war dieses mal, dass der Ozean extrem warme Temperaturen hat und deshalb besonders viel verdunstetes Wasser in die Luft gekommen ist, was dann hier alles wieder in Unmengen heruntergeregnet kam. Diese Manifestation von La Nina hat im Mai letzten Jahres begonnen, sagte der Prof, und würde noch bis etwa dieses Jahr Mai andauern. Neeeeeiiiin!! Aber was will man machen?

Kalle ist in seiner Arbeit auch ein bisschen betroffen, denn man soll im Moment nicht im Labor arbeiten. Überhaupt ist sein Institut ziemlich verlassen.

Im Moment wird erwartet, dass die Überschwemmung noch bis etwa Samstag anhält. Derweil zieht das Wasser weiter und bedroht jetzt auch Orte in New South Wales, dem Staat südlich von uns (mit Goldcoast und Sydney, aber die scheinen nicht bedroht).
Überhaupt wäre Brisbane schon viel eher geflutet worden, wäre nicht vor ein paar Jahren ein Stausee mit Damm errichtet worden, um genau vor solchen Fluten zu schützen. Nur ist dieser durch den anhaltenden Regen der letzten paar Monate so voll, dass die Behörden jetzt Wasser ablassen müssen - welches genau jetzt um die Fundamente der Gallery of Modern Art dümpelt. Und im Mc Café in Milton fast bis zur Decke reicht. Würden wir heute zum Spieleabend an der anderen Uni wollen, müssten wir die halbe Strecke mit dem Boot zurücklegen.

So ist also die Situation, in Queensland reiht sich ein Katastrophengebiet an das nächste, die Verluste sind gigantisch, es gibt mindestens 12 Todesopfer und noch 67 Vermisste in der Umgebung von Toowoomba - und ich sitze hier gemütlich und hab keine Probleme. Die Welt ist ungerecht, wie immer, aber wir sind glücklich darüber, auf dem Trockenen zu sitzen.

Ach ja: Vor Krokodilen brauchen wir vorerst keine Angst zu haben, der Brisbaner Zoo hat sie angeleint ;-)