Dienstag, 8. Februar 2011

Happy new year!






Frohes neues Jahr des Kaninchens!
Am Wochenende war chinesisches Neujahr, und in Chinatown von Brisbane war 3 Tage Party. Das war zumindest der Eindruck, den ich bekommen hatte, als ich das Programm online gelesen habe. Komplett mit Löwentanz, Martial Arts und Firecrackers.
Als wir dann Samstag abend und Sonntag tagsüber dort vorbeigeschaut haben, haben wir alle dieser Sachen gesehen, aber so wahnsinnig beeindruckend waren sie leider nicht. Trotzdem zum Schmunzeln ;-)

Löwentanz ist das, was man auch aus dem Fernsehen kennt: Diese Wesen mit großem roten Zottelkopf, und sehr langem Körper - zumindest kannte ich das so, dass sich diese Wesen dann durch die Gegend winden, während drinnen mehrere Leute das Vieh tragen. In diesem Fall waren immerhin je 2 Leute drin. Allerdings keine Asiaten, sondern vermutlich ganz "normale" Australier. Die Löwen bewegten sich dann zu Trommelmusik, die aus Trommel und mehreren Becken bestand und wahnsinnig laut war. Und sehr wenig abwechslungsreich. Diese Musikgruppe bestand immerhin aus 2 Asiatinnen, der Rest war auch westlich. Und die Klamotten der Leute war zum großten Teil neongelb, wodurch die Truppe auf den ersten Blick auch zur Stadtreinigung hätte gehören können ;-) Ulkigerweise haben die Löwen dann in ihrem Mund Kamellen verteilt und unters Volk geschleudert.
Die Martial Arts Show wurde von den gleichen Leuten bestritten und bestand darin, dass zwei der Löwenträgerleute diesmal nicht den Löwen trugen, sondern menschliche Gerüste. Diese waren in Personenform, mit großen Köpfen, beeindruckenden Kronen und angemalten Pappschwertern. Diese drei Männer haben sich dann zum altbekannten Löwentrommelrhythmus ein bisschen auf der Bühne hin und her bewegt, gedreht, ein bisschen verbeugt, sind dann im Schneckentempo einmal ums Publikum gegangen, standen dann wieder auf der Bühne und haben darauf gewartet, dass die Musik endlich aufhört. Schon bei den Löwenperformances hatte ich wiederholt den Eindruck, dass sich Musiker und Schauspieler nur grob abgesprochen haben wann Schluss ist, und die Musiker haben den Höhepunkt des Liedes ewig ausgedehnt. Normalerweile merkt man ja, wenn ein Lied oder eine Liveperformance zuende geht, oder? Die Musik wird lauter und langsamer, es kommt ein abschließender Trommelwirbel oder was in der Art... aber diese Truppe hat sowas ab Mitte des Liedes ständig gemacht, so dass ich irgendwann gar kein Ende mehr erwartet habe, da ich das ja schon vom Abend vorher kannte. Der Rest des Publikums hatte das noch nicht gelernt und hat hin und wieder zu Applaus angesetzt, in der Annahme, die Aufführung wäre jetzt zu Ende, aber die Musik ging einfach immer wieder weiter. Nicht, dass noch groß was passiert wäre, die Figuren haben sich weiterhin unschlüssig mal in die eine, dann in die andere Richtung gedreht und ein bisschen bewegt... bis sich die Schauspieler mitten auf der Bühne kurzerhand die Gestelle wieder ausgezogen haben. Dann haben die Musiker ziemlich unkoordiniert aufgehört ;-)
Das ist jetzt kein böser Wille, es war wirklich so. Die ganze Truppe kam immer so lustlos daher, dass ich schon überlegt habe, ob eigentlich eine ganz andere (vielleicht sogar komplett asiatisch / chinesisch) Truppe gebucht war, die dann aber doch abgesprungen ist ;-)
Die Firecrackers entsprachen der Art Feuerwerk, die auf dem Boden liegenbleibt und einfach riesigen Krach macht, wenn sie losgeht. Davon hatten sie dann eine ganze Säule aufgebaut, so dass alle im Sicherheitsabstand von 10m drumrumstanden, zugeguckt und sich die Ohren zugehalten haben ;-)

Jaja, großes Kino. Ansonsten gab es einen Feentanz: Zwei Mädchen (davon eine Asiatin) haben eine Art synchronen Tanz aufgeführt. Das westliche Mädchen hatte keine Lust und musste jede Bewegung von der Asiatin abgucken... Danach gab es eine andere Trommelaufführung, die war zwar nicht spektakulär, aber die Teilnehmer sahen wenigstens aus, als hätten sie Spaß. Und dann kam eine Vorführung von einer mir unbekannten Entspannungstechnik, wo dann der Reihe nach vorgestellt wurde, wer der Vorführenden welche Bewegung mit welchem Ziel durchführte - das haben wir dann als Stichwort genommen, zu verschwinden ;-)

Später haben wir beschlossen, zur Feier des Tages noch asiatisch Essen zu gehen. Also waren wir in einem chinesischen Takeaway / Restaurant, und haben das Essen nicht mit rausgenommen, denn draußen war es tierisch heiß. Drinnen war es angenehm. Zumindest im normalen Raum. Aber dieses Restaurant war echt der Hit und hat uns ein bischen amüsiert, weil es sowas in der Art bestimmt nicht in Deutschland geben würde. Wenn man den Hauptraum verlies um aufs Klo zu gehen, kam man durch einen Gang, von dem direkt die Küche abging (wo man einfach reinspazieren konnte), dort war auch keine Klimaanlage mehr an. Dann musste man abbiegen, an ein paar sehr großen Waschbecken vorbei (mit Wasser und Speiseresten drin), und dann kamen die Toiletten. Außerdem war der Weg so schmal, dass die "Kellner" nicht an einem vorbeigehen konnten. Und schließlich teilte man sich den Weg zwischen Arbeitsräumen, Küche, Klo und Essensraum...
Noch interessanter war es aber, als wir mittlerweile unser Essen hatten, und plötzlich ein Typ aus der Küche kam, komplett mit dreckiger Schürze, und eine volle Mülltonne quer durch den Speiseraum raus auf die Straße schleppte. Und später wieder reinkam, mit leerer Tonne. Als dann später jemand im gleichen Raum mit uns anfing, Besteck abzutrocknen, hab ich mich schon gar nicht mehr gewundert...
Schon komisch, oder?


And now to something completely different:

-> Gestern war ein historisches Ereignis: Ich habe bei Le Havre gegen Kalle gewonnen!! :-)))

-> Und ich hatte heute endlich mal wieder ein Vorstellungsgespräch! Für einen Teilzeit-Callcentre-Job. Mal schaun was draus wird! Daumendrücken!

2 Kommentare:

  1. Du hast nicht gewonnen, wir hatten beide 280 Punkte!

    ;-)

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  2. Hmnnnja nagut stimmt, jetzt wo du es erwähnst war am Ende Gleichstand.

    ...aber ich fühle mich als moralischer Sieger!

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