Montag, 16. August 2010

Rubrik: Wieder was gelernt!

Kennt ihr das, wenn man ein Wort benutzt, kurz drüber nachdenkt, stutzt, noch mehr drüber nachdenkt und sich plötzlich nicht mehr sicher ist, ob das Wort überhaupt existiert? Ich erinnere mich, dass ich vor geschätzten 10 Jahren dieses Erlebnis zum ersten mal mit dem Wort "Nutella" hatte. Man bedenke, dass ich in einem Bio-Haushalt aufgewachsen bin, bei uns gab es damals selbst gemachte "Schoko" aus biologischem Nussmus und Kakao, von meinem Papa höchstselbst fachmännisch zusammengemixt. Das war lecker und viel besser als Nutella, und so kam es, dass ich das Wort zwar kannte, aber plötzlich nicht mehr ganz so sicher war.
Sowas passiert immer nur, wenn man anfängt, über ein Wort nachzudenken, dass man normalerweise nur ohne groß drüber nachzudenken benutzt. Wie mal wieder gerade eben, wo ich oben das Wort "Rubrik" benutzte und mich dann fragte, Moment, stimmt das überhaupt? Nach ein paar Sekunden wusste ich plötzlich nicht mehr ob es das Wort so überhaupt gibt. Nachdem ich nicht in der Lage war, mir dieses Wort logisch herzuleiten, war ich gezwungen, mich an meinen Liebling Wikipedia zu wenden. Wikipedia, dass ist der Papa, den man immer fragen kann, und der auch immer Bescheid weiß. Das ist ein heimeliges Gefühl, wie früher, als man seinen Eltern noch Löcher in den Bauch gefragt hat und so sein Weltverständnis langsam erweitert hat. Heute, wo man stark auf die 30 zugeht oder sogar schon drüber ist, kann man seinen Papa nicht mehr ständig fragen, und selbst wenn man es könnte, wüsste er mittlerweile nicht mehr auf alles eine zufriedenstellende Antwort. Aber Wiki... Wiki kann man immer fragen in unserer Generation, denn man hat ja Internetflat und den Rechner eh immer eingeschaltet.
Und so weiß ich jetzt: Rubrik kommt vom Lateinischen rubrica = rote Farberde. In rot waren die Anweisungen in Messbüchern und die Überschriften in anderen Büchern geschrieben; mittlerweile bedeutet es sowas wie "Abschnitt". Beruhigend, nicht wahr, dass ich nach 14 Semestern Literaturwissenschaft in 5 Sprachen samt älterer Sprachstufen in der Lage bin, ohne nachzudenken das richtige Wort zu wählen! Zumindest in diesem Fall ;-)

So. Nach dieser knappen Einleitung zum Sinn des ganzen:
Mir ist aufgefallen, dass ich hin und wieder Erlebnisse habe, nach denen ich mir denke, wieder was gelernt, aber das Erlebnis dazu hätte ich mir gerne erspart. Und da ich ja jetzt ein prima Medium habe, um meine Erkenntnisse zu kommunizieren, werde ich jetzt also in unregelmäßigen Abständen euer Leben einfacher machen, indem ich euch an der Weisheit meiner Jahre teilhaben lasse. Heute also, damit ich diese alten Zettel endlich wegschmeißen kann:

Teil 1: Woran man beim Magisterabschluss alles denken sollte!
(Ja, mir ist bewusst, praktisch alle die dies lesen haben ihren Abschluss oder streben einen anderen an. Aber manches ist bestimmt universell!)
- Übersicht über die geforderten Scheine machen
- als Themen für Arbeit und Mündliche bieten sich solche an, die man schon mal in Seminaren hatte, dann weiß man, worauf man sich einlässt, hat schon Literaturlisten und kennt die Ansicht des Profs
- Thema und Inhalt so präzise wie möglich absprechen: Was will der Prof drin haben?
- methodischen Ansatz klären
- Literatur in angemessenem Umfang besorgen. Vor allem rechtzeitig (wegen bereits ausgeliehen oder nur per Fernleihe verfügbar)
- Anmeldungen nicht verpennen
- zeitlich gut passende Sprechstundentermine für die Unterschriften zur Anmeldung holen
- Fristen (auch Buchrückgabefristen) auffällig in den Kalender schmieren
- Feiertage und Forschungsfreisemester im Auge behalten
- Sprechstunden früh genug ansetzen
- merke: Irgendwann wird Schreiben wichtiger als Lesen!!!
- sich nicht in halbwichtiger Thematik verrennen
- merke: Ohne offenes Fenster und guten Schreibtischstuhl geht gar nichts
- rechtzeitig auf Prüfersuche für die Mündlichen gehen
- so früh wie möglich, so konkret wie möglich, Themen für die Mündlichen absprechen (außerdem: Literaturliste? Wie lang? Thesenpapier? Bis wann?) Auch hier: Rechtzeitig um Literatur kümmern!
- ICQ etc. nicht auf Autostart stellen, keine automatische Emailbenachrichtigung einschalten; Nachrichten, Webcomics oder Onlinespiele erst nach 22 Uhr!
- Immer, immer, immer viele Sicherheitskopien machen (zB Festplatte, externe Festplatte, auf CD brennen, auf Stick ziehen, per Email zuschicken)
- Verworfene Textbausteine nicht gleich löschen
- merke: Müde lernt nicht gut
- im Nebenjob für die kritische Zeit (zB um Prüfungen rum) evtl. Urlaub nehmen (rechtzeitig anmelden)
- fertige Arbeit (oder Kapitel) von mehreren Leuten und früh genug Korrektur lesen lassen
- fertige Arbeit rechtzeitig drucken (zB beim AStA, ist billiger)

Nach der Abgabe:
- nicht zu lange warten bis man mit dem Lernen anfängt
- mündliche Prüfungen vorher üben
- (eigene) Konzepte erklären können
- sich nicht verrückt machen: eine halbe Stunde geht schnell rum
- merke: Für die Mündlichen lernen dauert länger, als eine Hausarbeit zu schreiben
- wenn’s geht, in der Prüfung immer mit dem Lieblingsthema anfangen

2 Kommentare:

  1. Skrollan! Mach mich nicht verrückt! Für die Mündlichen lernen wird NICHT länger dauern können als eine Hausarbeit, da ich 8 Themen in 7 Wochen lernen werde, ob ich will oder nicht! Ich freu mich schon... :D UniPrint ist übrigens noch günstiger und vor allem viel schneller und flexibler als der Asta. Aber kümmert mich ja jetzt auch nicht mehr.
    Ich bin gespannt auf weitere Erkenntnisse, die du mit uns teilst, und wäre dem spektakulären Ökonutella-Rezept nicht abgeneigt. Kann man da was machen?
    Liebste Grüße

    AntwortenLöschen
  2. Ist das schön, dass ich mit diesem Stress nix, aber auch gar nix mehr zu tun habe. Ich stoße innerlich nochmal eben kurz auf meinen Magisterabschluss an.

    Apropos, liebe Skrollan. Da habe ich doch noch eine Frage, die Wiki nicht zufriedenstellend beantworten konnte. Wie ist das offizielle Kürzel für Magistra Artium? Laut Wiki Mag. Art., laut Blick auf meine alte Institutsseite M.A. Kannst Du mir helfen?

    AntwortenLöschen