Donnerstag, 7. April 2011

Moreton Island

Gestern haben wir unseren zweiten Ausflug gemacht, und diesmal war Kalle mit dabei, obwohl er im Moment massig an der Uni zu tun hat, um rechtzeitig alles fertig zu kriegen. Wir haben eine Tour nach Moreton Island mitgemacht, und Moreton liegt wie Straddie in relativer Nähe von Brisbane, nur etwas weiter nördlich. Dort ist es auch sehr schön, auch wenn es eher nach Fraser Island aussieht. Es ist auch eine große Sandinsel, die zu 98% Naturschutzgebiet ist.
Auf Moreton ging es vom Boot direkt an den Strand. Im wahrsten Sinne des Wortes! Wir sind mit einem großen Katamaran rübergefahren, der seine Klappe direkt auf den Strand der Insel gelegt hat, ohne einen Hafen anzufahren (ich weiß gar nicht, ob es überhaupt einen gibt), und dann konnten alle Leute in ihren Fourwheeldrives direkt auf den Strand fahren und sich neben der Flut davonmachen. Wir sind nur kurz unsere Ausrüstung holen gefahren, und dann wurde unsere Gruppe am Strand abgesetzt, und wir haben unsere Schnorchelausrüstung bekommen. Jawoll, wir waren Schnorcheln! Und zwar sind im Laufe der Zeit diverse Schiffe rund um die Insel gekentert, und die sind seit den 60ern alle an diese eine Stelle der Insel geschleppt worden, um eine Art Schutz für den als Hafen benutzten Strand zu bilden. Diese Schiffe sind schon alle ziemlich verrostet und kaputt, und es leben sehr viele Fische (und die ein oder andere Koralle) um diese Schiffe herum, die wir uns angucken konnten. Leider war das Ganze am Anfang etwas hektisch, denn man musste zu den Wracks herüberschwimmen, was zwar nicht weit war, aber was zu einer bestimmten Tidezeit am besten geht, und so wurden wir gar nicht groß mit dem Equipment (Bodysuit, Schwimmflossen, Handschuhe) vertraut gemacht, sondern so schnell wie möglich ins Wasser gescheucht. Das hat mich so lange nicht gestört, bis ich losgeschwommen bin und das erste mal meinen Kopf unter Wasser gehalten habe. Und dann versucht habe, durch den Schnorchel zu atmen. Das ging zwar, aber völlig unerwartet hat sich ein bisschen Panik in mir breitgemacht. Damit hatte ich ja überhaupt nicht gerechnet, und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich halbwegs entspannt war. Es hat aber funktioniert, ich konnte weiterschwimmen, nur leider nichts sehen, denn es gab nur grün und keinen Grund zu sehen. Höchstens noch die Flossen vom Vordermann.... irgendwann hab ich dann einen grauen Fisch gesehen und mich erschreckt. Dann dachte ich, bescheuert, wir sind doch genau deswegen hier, also stell dich nicht so an...
Nach ein paar Minuten kamen wir an den Wracks an, die auf einer Sandbank lagen, und waren plötzlich mitten in einem großen Fischschwarm. Und ungefähr ab da konnte ich mich etwas entspannen, denn es war total interessant, all die Fische und die Wracks unter einem zu sehen. Das Wasser war gar nicht mal so sehr klar, aber dort konnte man trotzdem bis zum Grund gucken, vor allem wenn grade die Sonne durchkam. Ich schätze, es war da ca. 5m tief, und rund um die Wracks war alles voller Fische, das war voll cool. Zwar leider nicht die besonders bunten von den Riffen, aber es waren trotzdem viele unterschiedliche, graue und schwarzweißgestreifte, gelbschwarzgestreifte, leuchtend blaue mit gelben Flossen, und ich hab ein paar grünlich schimmernde gesehen. Kalle hat einen Rochen gesehen. Und da Malin und Frank uns ihre halbvolle Einmalunterwasserkamera dagelassen haben, haben wir damit auch ein paar Fotos gemacht. Sie sind aber noch nicht entwickelt. Ich habe auch einen Fisch gesehen, der aussah wie ein Barracuda, allerdings war er nur ca. 60cm lang. Er war plötzlich zwischen uns, ist dann kurz aus dem Wasser gesprungen und war dann weg. Auch gut :-) Haie oder Wobbegongs haben wir nicht gesehen, wäre aber theoretisch auch möglich gewesen. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, auch wenn ich die ganze Zeit immernoch etwas angespannt war. Später haben alle, mit denen ich darüber geredet habe, gesagt, dass sie am Anfang Angst oder Panik hatten. Scheint also normal zu sein. Und ist vielleicht nicht ganz verwunderlich, wenn man nicht ordentlich Zeit hat, sich an das komische Atmen unter Wasser zu gewöhnen. Vielleicht handelt es sich um eine psychische Sperre, dass man solche Schwierigkeiten damit hat, durch einen Schlauch zu atmen, wenn der Kopf unter Wasser ist. Vielleicht ist es einfach eine instinktive Blockade, die einen vorm Ertrinken bewahren soll?

Nach dem Picknick-Mittagessen ging es zum Sandboarden. Dazu sind wir ins Inselinnere gefahren, zu einem Sandblow, wie wir das von Fraser ja schon kannten. Da haben wir dann alle dünne Bretter (Sperrholz?) bekommen, sind eine Düne hochgestiefelt, haben die glatte Seite des Boards gewachst und sind dann auf dem Bauch, headfirst, die Düne runtergerast. Das war ziemlich schnell! Ein bisschen wie in der Wasserrutsche, und genau wie da sollte man den Mund zulassen, wenn man nicht hinterher Sand/Wasser in Mund haben will. Das war eine lustige Sache. Ein paar Leute haben hinterher auch versucht, an einer etwas weniger steilen Stelle im Stehen runter zu boarden, und haben dafür andere Bretter bekommen, die ein bisschen mehr nach Snowboards aussahen. Kalle hat es ganz gut geschafft :-)

Dann war der Ausflug leider schon zu Ende. Und es war unser letzter hier. Traurig traurig...





... aber morgen abend sind wir zu Kalles und Janas Abschiedsessen eingeladen, und Samstag auf einer Jungleparty, das wird bestimmt auch noch lustig!

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